Gewänder mit Geschichte(n) – Kommuniongewänder, genäht von Geflüchteten und Wieslocherinnen

Einige Näherinnen bei der Übergabe der Kommuniongewänder an die Gallus-Gemeinde (Foto Privat)

Zwanzig selbst genähte Kommuniongewänder sind das Werk der sieben stolzen Näherinnen der Malteser Projektgruppe „MITnäherei“ in Wiesloch. Im Oktober 2018 nahmen sie den Nähauftrag von der katholischen Seelsorgeeinheit Wiesloch-Dielheim an, den sie jetzt zum Weißen Sonntag nach vielen Hindernissen und Stolpersteinen in Kooperation beendet haben. Am 5. Mai werden Kinder zur Feier ihrer Erstkommunion in der St.-Galluskirche in Baiertal die neuen Gewänder tragen.

Von dreißig Frauen und Männern mit und ohne Migrationsgeschichte hatten sich sieben Näherinnen qualifiziert und zwanzig Kommuniongewänder gefertigt – komplett, vom Schnitt, über die Materialbeschaffung und die Entwurfsmuster bis zur letzten Naht. Das Nähmaterial für die Gewänder wurde durch eine Spende vom Erzbischöflichen Ordinariat finanziert. Die Projektgruppe kannte sich vorher zum Teil nicht, sie eint nicht einmal dieselbe Muttersprache. Die meistgesprochenen Sprachen sind Deutsch, Arabisch und Kurdisch. Über ihre Fertigkeit fanden die Teilnehmenden zueinander. Und das so erfolgreich, dass einige auch jetzt nach Projektende „MITnäher“ bleiben wollen.

Die Kooperationspartner, die katholische Seelsorgeeinheit Wiesloch-Dielheim und die Malteser MITnäherei, bedanken sich bei allen ehrenamtlich Aktiven, beim Netzwerk Asyl der Bürgerstiftung für die Projektunterstützung und beim Rhein-Neckar-Kreis für die Projekträume in der Gemeinschaftsunterkunft.

Zum Projektende geht für die Ehrenamtlichen ein Traum in Erfüllung. Die Malteser MITnäherei hat ein passendes neues Atelier gefunden. Die MITnäherei zieht um und findet ab sofort jeden Mittwoch von 17-20 Uhr in der Baiertaler Str. 3 in Wiesloch statt. Jeder kann mitmachen, ein Einstieg ist jederzeit möglich. Zum Tag der Helfer, am ersten Juniwochenende, öffnet die MITnäherei zum ersten Schnupperevent.