Netzwerk Asyl neu aufgestellt

Seit der Ankunft der ersten Geflüchteten im Februar 2015 und dem Höhepunkt der Zuwanderung im Spätsommer 2015 hat sich vieles verändert: Immer mehr Geflüchtete können nach zwei Jahren Unterbringung in den Gemeinschaftsunterkünften in Wohnungen umziehen, gleichzeitig gibt es derzeit nur noch wenige Neuzugänge in den Gemeinschaftsunterkünften. So entstand seit Jahresbeginn ein neuer Arbeitsschwerpunkt für das Netzwerk: Begleitung beim Umzug, Hilfe bei der Beschaffung der Wohnungseinrichtung, Unterstützung bei der Neuorientierung. Zugleich stieg der Bedarf an qualifizierten Integrationsbegleitern, die die Geflüchteten auf ihrem Weg der Integration und Teilhabe mit Rat und Tat begleiten. Aber auch Bewährtes wie die Kontaktstunden in den Unterkünften, Deutschkurse, Unterstützung beim Lernen für Schulkinder und die Vormittagsbetreuung der Kleinkinder werden weiterhin gebraucht. So war es an der Zeit zu überdenken, wie die Arbeit des Netzwerks zielführend organisiert werden sollte. In der Vollversammlung vom 26. Juni hat sich das Netzwerk Asyl neu aufgestellt: Es wird neun thematische Arbeitsgruppen geben, die jeweils über Sprecher (siehe Bild) im Lenkungskreis zusammen mit je einem Vertreter der Bürgerstiftung, des Ehrenamtsbüros und der Stadt die Aktivitäten des Netzwerks koordinieren.

In einem Rückblick auf die vergangenen zweieinhalb Jahre ließ Annegret Sonnenberg die Leistungen des Netzwerk Revue passieren. Mit einem Dankeschön für ihr Engagement wurden die bisherigen Leiterinnen und Leiter der Arbeitskreise von ihr verabschiedet: Patricia Schaidhammer und Günter Schroth (Begleitung der Ehrenamtlichen), Brigitta Liebstückel und Martin Wienkoop (Soziales), Monika Eggers und Genia Ruland (Bildung) und Gabriela Lachenauer und Monika Gessat (Freizeit, Sport, Kultur). Gabi Lachenauer bedankte sich stellvertretend für alle Ehrenamtlichen bei Annegret Sonnenberg, Manfred Stindl, Toni Dillinger und Bürgermeister Sauer, die als Vertreter der Bürgerstiftung, des Ehrenamtsbüros und der Stadt im Koordinationskreis die Arbeit des Netzwerks entscheidend mitgeprägt haben.

Die Wertschätzung für die ehrenamtlich geleistete Arbeit wurde durch die zahlreich erschienen Hauptamtlichen deutlich, die aus dem Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Wiesloch die Veranstaltung besuchten. Herr Kölmel, Leiter des Referates Soziale Beratung der Flüchtlinge, berichtete über die Veränderungen aus Sicht des Kreises, der für die vorläufige Unterbringung verantwortlich ist. Während im Jahr 2015 innerhalb kurzer Zeit Unterkünfte eingerichtet und Personal eingestellt werden musste, geht es jetzt bereits wieder um Rückbau sowohl bei den Unterkünften als auch beim Personal.

Bürgermeister Sauer nannte Zahlen zu den dezentralen Unterbringungen. In Wiesloch und den Stadtteilen sind aktuell 65 Geflüchtete in dezentralen Wohnungen untergekommen, weiter 72 Personen werden im Verlauf dieses Jahres noch zuziehen. Daher bittet die Stadt weiterhin um Wohnungsangebote, um den Geflüchteten zumutbare Wohnräume zuweisen zu können. Auch die neue Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, Frau Carmen Görl, stellte sich den Anwesenden vor und lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Netzwerk.
Nach der Konstituierung der AGs und der Wahl der Sprecherinnen und Sprecher klang die Veranstaltung mit einem Umtrunk im Foyer des Ratssaales aus.